James Frey Endgame 1
Die Auserwählten
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»Die Auserwählten« (Endgame 1) von James Frey
Die ganze Welt ist ihr Spielplatz
Als ein Kometenanschlag Teile der Welt vernichtet wissen „Die 12“ Spieler, dass Endgame nun beginnt. Die 12 Auserwählten müssen sich gegenseitig bekämpfen, damit sie und ihre Familie überleben. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn es muss noch eine Aufgabe erledigt werden: der Erdschlüssel muss gefunden werden. Dazu gibt der Spielleiter jedem Spieler einen Hinweis, aber jeder bekommt einen anderen und so verteilen sich die Spieler erst einmal auf verschieden Schauplätze. Sarah und Jago spielen zusammen und kommen sich näher, nicht wissend, dass Sarahs Freund Christopher ihnen immer dicht auf den Fersen ist. Und nicht nur er, denn die beiden haben einen gewissen Vorsprung…
Gewisse Ähnlichkeiten mit „Die Tribute von Panem“ lassen sich auch hier sicher nicht leugnen. Allerdings beschränkt sich die Kampfarena über die ganze Welt und so stürzen Flugzeuge ab, explodieren Züge, stürzen in China geheime Tunnel ein und unsere Spieler sind immer mitten drin. Das Buch beginnt mit der Vorstellung der Protagonisten, allerdings kommt man ihnen da noch nicht wirklich nahe. Und das bleibt bei manchen auch im Laufe des Buches so. Am sympathischsten waren mir Shari und die stumme Chiyoko. Bei ihnen „menschelte“ es einfach mehr. Shari hat eine kleine Tochter und schon derentwillen hofft man, dass sie überleben wird. Und Chiyoko ist zwar knallhart, aber durch ihr Leiden und ihre Ausdrucksweise dann doch etwas Besonderes. Und An Liu hat durch seine Ticks einfach nur genervt, seine Sätze waren kaum verständlich.
Das Buch hat ein unheimliches Tempo. Kurze Kapitel, zum Teil sehr abgehackte Minisätze und weiße und dunkle Seiten machen das Lesen schnell, aber auch kurzweilig. Man ist versucht, immer noch ein Kapitel zu lesen, weil es ja so schnell geht. Manchmal hat mich die Schreibweise aber dann doch irritiert. Ständig der Hinweis „ Das ist Endgame, Endgame hat begonnen“ – nun ja, das hätte es nicht gebraucht, weiß man das als Leser doch sehr schnell nach ein paar Seiten. Dennoch hat mich die Handlung gefangen genommen und ich bin ihr atemlos gefolgt.
Das Buch ist ab 16 Jahren empfohlen und darunter würde ich es auch nur bedingt empfehlen , denn es ist schon stellenweise sehr grausam. Da fliegen Gliedmaßen durch die Gegend, Menschen werden erschossen, erstochen oder in die Luft gesprengt. Es braucht schon einen stabilen Magen um manche Szenen durchzustehen.
Das Buch ist nicht einfach nur ein Buch, es ist auch eine Schatzsuche . Doch mir blieben die Rätsel verborgen und da es bisher nicht gelöst wurde, fehlen wohl auch entscheidende Hinweise, die uns vielleicht in den nächsten beiden Teilen der Trilogie weiter helfen werden.
Fazit: Erneut eine Dystopie, die als Trilogie angelegt ist und mit einem Cliffhanger endet. Ob wir auch nur die 94 Tage warten müssen, bis es die Fortsetzung gibt? Ich wage es zu bezweifeln, warte aber dennoch schon sehnsüchtig auf neue Abenteuer der übrig gebliebenen Endgame-Spieler.